Individualpädagogische Einzelfallmassnahmen haben sich in den letzten Jahren verändert. Durch gesetzliche als auch kulturelle und soziale neue bzw. andere Werte und Richtlinien mussten Betreuungsformen angepasst werden. Grundlage der IP waren einerseits 1:1 Auslandsprojekte und andererseits gemeinsames Leben sei es bei Gastfamilien oder einem/r Betreuer*in. Auch Definitionen werden aktuell neu überdacht. In Deutschland wo IP Massnahmen in der Kinder- und Jugendhilfe verankert sind haben sich Standards entwickelt als auch ein klarer Fokus manifestiert als Hilfen zur Erziehung. Diese sind nicht ganz auf Österreich umzulegen da wir in jedem Bundesland andere Richtlinien in den Gesetzen finden.

Individualpädagogik

Eine aktuelle umfassende Grundlagen Definition wurde 2023 in Deutschland etabliert!

-be Bundesverband der Individual- und Erlebnispädagogik e.V.:
Individualpädagogik ist ein pädagogischer Ansatz mit ausgeprägtem Fokus auf das einzelne Individuum. Individualpädagogik kann sich an jeden Menschen richten und in allen pädagogischen Arbeitsfeldern zum Einsatz kommen. In besonderem Maße erprobt ist sie bei herausfordernden Ausgangslagen im Bereich der Hilfen zur Erziehung. Individualpädagogik ist gekennzeichnet durch spezifische pädagogische Leitlinien und Haltungen (s. u.) bzw. spezifische Struktur- und Prozessmerkmale (s. u.). Die Kombination dieser Charakteristika führt bei Hilfen zur Erziehung nachweislich zu hoher Effektivität und Effizienz von Individualpädagogik (Macsenaere, 2018) sowie zu einer ausgeprägten Nachhaltigkeit (Klein & Macsenaere, 2015).

– AIM Bundesarbeitsgemeinschaft Indidvidualpädagogik e. V.:
„Individualpädagogik plant, organisiert und führt auf den Einzelfall zugeschnittene Betreuungen durch. Diese gehen in besonderer Weise auf die persönliche Situation, die Erfahrungen und die Ressourcen des Jugendlichen ein. Es sind flexible und differenzierte Angebote, um den psychosozialen Biographien von Jungen und Mädchen gerecht zu werden.“

„Individualpädagogische Maßnahmen zeichnen sich durch eine hohe Beziehungskontinuität und Belastbarkeit des Betreuungssettings aus. Erziehungsprozesse werden in das alltägliche Zusammenleben eingebettet, das nicht ausschließlich einem pädagogischen Zweck dient.“

– Klawe, W. (2007):
“Individualpädagogische Maßnahmen sind individuell ausgerichtete Betreuungssettings, deren Ziele und Bedingungen mit den Kindern und Jugendlichen und allen übrigen Beteiligten flexibel jederzeit neu ausgehandelt werden können, um diese passgenau auf das individuelle Tempo und die Ressourcen der Betreuten sowie aktuelle Entwicklungen in seinem Umfeld abstimmen zu können.“